Das Buch

 

Das Manuskript entstand unter dem Arbeitstitel „575″, nach der Bordnummer der „Hans Beimler“, die als Museumsschiff in Peenemünde liegt. Mit dem Erstellen eines Arbeits-Covers im März 2012 wurde der Arbeitstitel in „Schauplatz Ostsee – Operation BalticJump“ geändert.

Cover: Seit 19. Oktober 2012 verabschiedet:

Verlag: Gmeiner-Verlag in Meßkirch – http://gmeiner-verlag.de

Klappentext:

Die Raketenkorvette Hans Beimler lag 20 Jahre in Peenemünde. Im August 2011 wird sie nach Dänemark überführt. Planmäßig verlässt der Schleppzug den Hafen und läuft an der Küste Rügens nach Norden. Kap Arkona ist passiert, da trifft eine Rakete den vorausfahrenden Schlepper, der sinkt. Eingeschleuste Männer übernehmen das Kommando auf der Hans Beimler und verschwinden in den Weiten der Ostsee. Bundespolizei und Marine starten eine großangelegte Suchaktion nach dem entführten Schiff – nicht wissend, dass ein verheerender Terroranschlag droht.

Die Idee zum Buch:

Den eigentlichen Anstoß zu meinem Buch „Gekapert – Ein Ostseethriller“ gab Tino Semper. Freundlicherweise war er bereit, mir einige Fragen zu beantworten:

Hans-Jürgen Rusch: Wie wurde dein Interesse für die Hans Beimler geweckt? Du bist ja bei der 6. Grenzbrigade Küste gefahren und hattest so keine Verbindungen zu den Schnellbooten und nach Dranske.

Tino Semper: Auf die Hans Beimler bin ich durch unseren gemeinsamen Freund Holger Neidel und das Buch „Raketen über See“ aufmerksam geworden, das er mitgeschrieben hat. Als Offiziersschüler wurden wir ja an der Rakete P-15 ausgebildet. Da hat mich Holgers Buch schon interessiert. Ist doch eine faszinierende Technik, oder? Außerdem gibt es auf youtube.com Videos über die Tarantul-Klasse. Wer einmal auf einem Kriegsschiff gefahren ist und dieses Schiff durch die See peitschen oder den Start einer Rakete sieht, kriegt doch nostalgische Gefühle. Mir ist es jedenfalls so ergangen.

Als wir dann mit Holger die Beimler in Peenemünde besichtigten, war doch alles wieder da. Angefangen von den Gerüchen auf einem Kriegsschiff – von Öl und Diesel bis zum Linoleum. Da ist es doch egal auf welchem Typ man einmal gefahren ist. Ich fühlte mich sofort wieder um 25 Jahre zurückversetzt – erinnerte mich an die Kameradschaft von damals und natürlich auch an die aus heutiger Sicht manchmal skurrilen Geschichten, die wir erlebt haben.

Hans-Jürgen Rusch: Wie bist du darauf gekommen, der Hans Beimler ein belletristisches Denkmal zu setzen? Was hat dich auf die Idee gebracht? Welche Vorstellungen bewegten dich?

Tino Semper: Wer wäre damals nicht gern mit einem Verband zu einem Flottenbesuch ins kapitalistische Ausland gefahren? Als im dritten Studienjahr an der Offiziershochschule die Fahrt nach Italien, die wir alle erhofft hatten, ausfiel, und wir statt dessen unser große Fahrt auf Landungsschiffen in der Ostsee machen mussten, waren wir doch alle richtig enttäuscht. So kam mir der Gedanke, wie es wäre, wenn man mit alten Kameraden so einen Flottenbesuch nachholen könnte. Es ging mir also primär zunächst nicht um die 575. Sie war eben einfach nur das letzte Volksmarine-Schiff, das irgendwie greifbar schien. Klar, keiner würde den Dampfer rausrücken! Da müsste man sich schon etwas einfallen lassen. Na ja, du hast es ja in deinem Buch beschrieben.

Sicher, ein Schiff wieder flott zu machen, das 20 Jahre an der Pier lag, halten heute Marine-(Experten) für unmöglich. Wenn ich mich aber zurückerinnere, was unsere Besatzungen manchmal ohne ausreichendes Material möglich gemacht haben, was improvisiert wurde, dann konnte ich mir durchaus vorstellen, dass ein motiviertes Team mit entsprechenden Mitteln heute durchaus in der Lage sein würde, ein Schiff wie die wieder flott zu machen.

Na ja, ich hatte mehr die komischen und skurrilen Stories vor Augen, die so eine Operation mit sich bringen könnte. Nun ist daraus ein spannender Thriller geworden. Ich habe ihn jedenfalls begeistert gelesen.

Hans-Jürgen Rusch: Du bist mir also nicht böse, dass in meinem Buch das motivierte Team keine ehemaligen Kameraden von uns sondern ehemalige Waffenbrüder sind, und dass ich aus deinem Traum von einem nachgeholten Flottenbesuch einen Terroranschlag gemacht habe? Zumindest hält sich die Beimler im Roman aber sehr wacker.

Tino Semper: Keineswegs, bestimmt hätte die angedachte Geschichte nicht für solch ein Buch gereicht und sehr wahrscheinlich wäre sie nicht so fesselnd wie ein Thriller um einen Terroranschlag mit aktuellen Bezügen gewesen. Irgendwie kommen ja die ehemaligen Kameraden im Buch zu ihrem Recht, wenn auch nur in einer Nebenrolle. Vielleicht weckt dieses Buch ja das Interesse der Leser an der Beimler und damit die Neugier an unserer untergegangenen Flotte.

Hans-Jürgen Rusch: Was wünscht du dir für die Zukunft der Hans Beimler?

Tino Semper: Ich würde mir wünschen, dass die Hans Beimler ein Stück deutscher Marine-Tradition wird. Wir haben ja immer ein problematisches Verhältnis zu unserer Geschichte. Es gab aber eine Volksmarine. Hier sind junge Menschen zur See gefahren mit all ihren Idealen, Wünschen und Sorgen – haben ihren Dienst verrichtet. Wäre das nicht eine ehrliche und echte Bereicherung der deutschen, maritimen Traditionspflege. Das ist aber wohl nur eine Utopie.

Hans-Jürgen Rusch: Mit dem Rückenwind meines Buches „Gekapert – Ein Ostseethriller“ wollen wir ja versuchen, deinen Wunsch wahr werden zu lassen; damit er keine Utopie bleibt. Vielen Dank für deine interessanten Antworten und noch einmal recht herzlichen Dank, dass du mir den Anstoß zu meinem Buch gegeben hast.

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