Vergangenheit trifft Gegenwart (und Zukunft)

In dieser Woche traf Vergangenheit auf Gegenwart.

Am Mittwoch weihten Bundeskanzlerin und Bundespräsident in Berlin ein Denkmal für die von den Nazis ermordeten Roma ein. Nur einen Tag später fuhr Bundesinnenminister Friedrich nach Luxemburg, um mit seinen Amtskollegen zu beraten, wie (besonders) den heute lebenden Roma der Zugang nach Deutschland erschwert werden kann. Zwei Tage öffentlicher Aufmerksamkeit, und dann zog die Medienkarawane weiter – Schrepp-Affäre, US-Wahlkampf und Nebeneinkünfte der Abgeordneten sind ersprießlicher, appetitlicher als ein geknechtetes und diskriminiertes Volk vom Rande Europas.

Es ist einfach, die Roma in ihr Elend zurückzustoßen. Aber wie lange geht das? Wann wird ihre Not so groß, dass sie ein willfähriges Werkzeug von Terroristen werden? Wie lange wird es dauern, bis meine Fiktion aus „Gekapert“ bitterer Ernst wird? Schon meine Recherchen zum Buch haben mir gezeigt, dass da Menschen sind, denen unverschuldet großes Leid angetan wird. Und ich bin froh, ihr Los in Einzelschicksalen transparent zu machen.

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