Für gestern hatten Holger und Egbert den russischen Marineattaché Korv. Kpt. Dimitry W. Kolesov nach Peenemünde eingeladen. Auf dem Programm standen ein Besuch des Historisch-Technischen Museums und eine Besichtigung von U-461.
Im Mittelpunkt stand natürlich der Besuch auf der 575. Der Chefkurator des Museums, Herr Mühldorfer-Vogt, hatte die Gelegenheit genutzt, um uns einen kurzen Überberblick über das Museum zu geben. Besonder aufmerksam hörten wir zu, als er von einer neuen Konzeption sprach, die in diesem Jahr für das Museums erarbeitet wird. Als ein zukünftiger Schwerpunkt will sich das Museum dem Thema „Kalter Krieg“ widmen. Und hier soll die 575 als ein herausragendes Exponat eingebunden werden. Es zeigt sich also ein silberner Hoffnungsstreif am Horizont, dass die 575 eine Zukunft in Peenemünde haben könnte.
Und es gab noch eine zweite positive Nachricht: Durch die Baustelle am Kraftwerk war der Zugang zur 575 zum Leidwesen der Besucher über viele Monate gesperrt. Ab diesem April soll es nun wieder möglich sein, das Schiff zu besichtigen.
Wir werden sehen, wie sich diese Perspektiven für die 575 in den nächsten Monaten entwickeln.
Als wir dann das Schiff besichtigten, habe ich einen Schreck bekommen. Die lange Zeit, die es einfach so an der Pier lag und auf das Verlegen nach Dänemark wartete, hat ihre Spuren hinterlassen – Rost und Dreck sind überall auf dem Vormarsch. Am auffälligsten war die Tatsache, dass es an Bord kein Licht mehr gibt. Für mich war der schlechte Zustand der 575 wohl deshalb so auffällig, weil ich mir erst in der vergangenen Woche Bilder von der Hiddensee in den USA angesehen habe, die in einem deutlich besseren Zustand ist.
Natürlich habe ich die Gelegeheit genutzt, um Herrn Mühldorfer-Vogt auf meinen Thriller anzusprechen. Er fand das Projekt sehr interessant und könnte sich gut vorstellen, am 01. März 2013 in Peenemünde eine schöne Buchpremiere zu machen.